Ergebnis bei der Langdistanz ganz nach Plan

Rainer Hoffmann lieferte beim Ironman in Klagenfurt eine solide Leistung und setzte sich ins vordere Viertel seiner Altersklasse

Der See ruht still in der aufgehenden Sonne, die Vögel im angrenzenden Park zwitschern fröhlich, die Temperatur jetzt um halb sieben verspricht für den Tag mehr Wärme als an den Tagen zuvor – ein wahrlich idyllischer Morgen am Wörthersee in Kärnten. Perfekt für einen Urlaubstag und nicht minder perfekt für einen Triathlon, denn genau darum sind wir hier – zusammen mit rund 3.000 anderen Langdistanzlern und mindestens nochmal so vielen Zuschauern, Fans, Unterstützerinnen und Angehörigen. Ach ja: Idyllisch ruhig ist es hier am Strandbad in Klagenfurt kurz vor den ersten Starts des Tages nicht mehr.

Um 6:30 Uhr starten die Profis, ab 6:40 Uhr gehen die ersten Altersklasse-Athleten ins Wasser. Alle sieben Sekunden stürzen sich fünf von ihnen ins Wasser. Auf den Stegen im See und am Strand drängen sich die Zuschauenden. Jeder und jede will doch sehen, wie sein Athlet, wie seine Athletin diesen langen Tag voller Höchstleistungen beginnt.

Um 7:20 Uhr hüpft dann auch Rainer ins doch recht kühle Nass des Wörthersees. Ein 2,8 km langer, großer Bogen durch den See und dann noch ein Kilometer durch den Lendkanal stehen bevor. Die Fans stehen dicht an dicht entlang des Ufers und auf den zwei Brücken, die den Kanal überspannen. Eine tolle Atmosphäre, fast wie in einem Schwimmstadion – so nah ist man seinem Lieblingsathleten nur selten in dieser ersten Disziplin. Des einen Freud, des anderen Leid, denn in dem schmalen Kanal drängen sich die Schwimmer schon recht eng aneinander.

Nach 1:21 h ist es geschafft. Rainer hat seine nicht gerade geliebteste Disziplin hinter sich gebracht. Schwimmbrille und -mütze runterziehen, den Neo bis zur Taille ausziehen – das gilt es zu erledigen auf dem doch recht langen Weg in die Wechselzone. Nun heiß es sowohl die richtige Reihe als auch den richtigen Beutel zu finden, Radschuhe, Startnummer und Aerohelm anzuziehen und das Schwimmequipment in den Beutel zu stopfen. Und weiter geht die wilde Hatz. Nun muss der passende Radständer gefunden werden, das Triathlonrad geschnappt und hin zur Radstrecke geschoben werden.

Alles geklappt: Um 8:50 Uhr sitzt Rainer auf dem Rad und startet auf die erste von insgesamt zwei der 90-Kilometer-Runden. Er hat die Strecke in etwa im Kopf, hat sich die wichtigsten Punkte gemerkt und hofft sich an die spitzigsten Abzweigungen zu erinnern. Schließlich stand am Vortag nicht umsonst „Abfahren der Radstrecke mit dem Auto“ auf der To-Do-Liste.

Die Runde führt erst am Wörthersee entlang, dann bei Velden in Richtung Faaker See, bevor sie dann in einer großen Schleife wieder in Klagenfurt landet und die Runde ein zweites Mal in Angriff genommen werden muss. Immense Berge gibt es zwar nicht, aber die eine oder andere kürzere Rampe oder auch so manchen längeren Anstieg. Schließlich müssen die 1.750 Höhenmeter ja irgendwie zusammenkommen.

Leider ist das Wetter nicht so ganz nach Rainers Geschmack. Richtig warm ist es nicht und Regenschauer erwischen in ein ums andere Mal. Bestimmt ist auch darum entlang der Strecke und auch in den bekannten Hotspots nicht ganz so viel los wie erwartet. Aber auch die zweite Disziplin ist irgendwann zu Ende. Für die 180 Kilometer hat er 5:45 h gebraucht, was einem soliden 31,1 km/h-Schnitt führt.

Wieder in Klagenfurt angekommen steht der nächste und letzte Wechsel bevor: das Radzeugs aus und Laufschuhe an – die obligatorische Sonnenbrille darf natürlich nicht fehlen. Gelaufen werden für die 42,2 Kilometer zwei Runden. Erst geht es nach Krumpendorf, dem nächsten Ort am Südufer (?), bevor es dann wieder am Ziel vorbei in die Stadtmitte Klagenfurts geht. Und nun sind die Zuschauenden da: Jung und Alt säumen die Strecke, klatschen und schreien, feuern an und motivieren die Läuferinnen und Läufer auf dem abschließenden Marathon.

Ganz gut ist es Rainer nun nicht mehr. Der Magen zickt, die Beine zwicken, aber der Kopf, der will. Darum gibt es zwar ein paar Gehmeter, aber der weitaus größte Teil der Strecke wird gelaufen. Nach 226 Kilometern darf er endlich dahin abbiegen, woran er zuvor schon zweimal vorbeigelaufen ist: auf den roten Teppich, der ihn zum Zielbogen führt. Und dort ertönt es dann – das nach 11:53 h wirklich heiß ersehnte „You are an Ironman“.

Schlussendlich bedeutete diese Zeit nicht nur, dass Rainer seinen eigenen Hochrechnungen gerecht wurde, sondern auch, dass er 27. in der AKM60-64 wurde – bei insgesamt mehr als 110 Startern in dieser Altersklasse ein herausragendes Ergebnis.

Bericht: Sybille Powoden, eingestellt: 30.06.2024 Michael Roth

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