Bei den Planungen zum Saison-Abschluss war die Vorgabe klar: nochmal im Warmen einen Wettkampf absolvieren, bevor der Winter beginnt.
Die durchschnittlichen Temperaturen für Porec waren mit ca. 22 Grad Luft- und 21 Grad Wassertemperatur angegeben. Also, auf nach Istrien zum Abschlussrennen 2025!
Vor Ort war von den Vorhersagen nicht mehr viel zu spüren. Trotz blauem Himmel und Sonnenschein wollte das Thermometer nicht über 18 Grad klettern, und bei Nacht zeigte es grundsätzlich nur noch einstellige Werte an.
Am Tag vor dem Rennen stand das übliche Aktivieren auf dem Plan: also rund 20 km Radfahren und 3 bis 4 km laufen. Danach hieß es die Wechselbeutel packen und samt Rad ab zur Wechselzone bei Plava Laguna zum Einchecken. Nachdem dort alles seinen Platz gefunden hatte, ging es wieder zurück zum Campingplatz. Nun standen noch 15 min im Meer schwimmen an, um ein Gefühl für das Salzwasser zu bekommen. Danach kam der gemütliche Teil: Abendessen und entspannen.
Am Sonntag, dem Renntag, klingelte bereits um 4:15 Uhr der Wecker. Ein Blick aufs Thermometer: 4 Grad! Das war viel, viel kälter als gedacht. Jetzt hieß es positiv bleiben. Was passte da besser als erst mal ausgiebig zu frühstücken. Als alles inklusive der Verpflegung für den Wettkampf vorbereitet war, ging es um 6:15 Uhr mit dem Auto in Richtung Wechselzone. Ein letzter kurzer Check des Rads. Alles okay! Nun noch Tacho und Wasserflaschen anbringen und nochmal die späteren Laufwege checken. Dann ging es zum Schwimmstart, der ein paar Gehminuten entfernt lag. Bei den immer noch einstelligen Temperaturen war es jetzt wichtig, sich gut aufzuwärmen. Nun noch rein in den Neo und dann war es auch schon Zeit, die richtige Startgruppe zu finden.
Meine Wahl fiel auf die Gruppe mit einer voraussichtlichen Schwimmzeit von 35 bis 40 Minuten. Das war für mich perfekt. Punkt 8:00 Uhr fiel der Startschuss für die ersten 4 Athleten. Alle 5 Sekunden wurden dann die nächsten 4 ins Rennen geschickt. Nach knapp 20 min war ich dann an der Reihe und es galt die 1900 m im 19 Grad warmen, klaren Wasser der Adria zu absolvieren. Die Schwimmstrecke verlief rund um eine Halbinsel, dann durch den Hafen und schon ging es Richtung Ausstieg. 38:45 Minuten und gefühlt tausende von glibbrigen Quallen später hatte ich dann den ersten Teil des Rennens erledigt. Jetzt immer auf dem roten Teppich zu den Wechselbeuteln rennen, Neo ausziehen, Weste, Armlinge, Helm und Radschuhe anziehen (denn noch immer waren die Temperaturen einstellig) und auf zum Rad. Nun noch bis zur markierten Aufsteigelinie (Mountline) schieben, aufsteigen und Teil zwei des Wettkampfes kann beginnen.
Die Strecke war wellig (rund 600 Hm) und ohne große technische Herausforderungen. Zuerst ging es nach Funtana, erster U-Turn und wieder zurück, am Kreisverkehr mit den Fans vorbei weiter nach Visnjan. Dort bogen wir ab auf die Autobahn A9, die für den Wettkampf komplett gesperrt war. Dort pedalierten wir einmal ca. 7 km in Richtung Umag, dann der zweite U-Turn und zurück Richtung Pula. Dann der dritte U-Turn – inzwischen hatte ich 54 km auf dem Tacho – und nochmal 19 km Autobahn bis zur Ausfahrt bei Visnjan. Die letzten Radkilometer waren die schon bekannten 17 km Landstraße vollends bis zur Wechselzone. Nach 2:39:44 h heißt es dann an der markierten Linie absteigen, das Rad an den richtigen Platz stellen, den eigenen Wechselbeutel greifen, umziehen zum Laufen, die Radsachen im Beutel verstauen und diesen dann wieder an seinen Platz hängen. Eigentlich sind das Routineaufgaben, bedürfen aber trotzdem voller Konzentration.
Jetzt kann der letzte Teil des Wettkampfes beginnen – bei inzwischen immerhin fast 16 Grad. Erst einmal führt die Strecke bis Porec. Fast immer mit Meerblick, sofern man noch einem Blick dafür hat. In Porec ist dann die erste Wende, die Strecke geht auf demselben Weg wieder Richtung Wechselzone und dann immer weiter der Küste entlang, durch stillgelegte Campingplätze und schmale Küstenwege bis nach Funtana. Hier ist der zweite Wendepunkt. Inzwischen ist der Spaß am Laufen, der Erschöpfung und den Schmerzen gewichen. Einfach ignorieren und immer weiterlaufen, bis der Zielkanal endlich auftaucht. Am Ende steht eine Laufzeit von 1:44:19 h auf der Uhr.
Als Gesamtergebnis sind das 5:14:35 h, was den 7. Platz in der Altersklasse bedeutet.
Mein Fazit: ein schöner, perfekt organisierter Wettkampf, den man empfehlen kann. Nur die Temperaturen könnten für meinen Geschmack deutlich höher sein.
Fotos: Sybille Powoden, Bericht: Rainer Hoffmann, eingestellt: 22.10.2025 Michael Roth

